Onkologie


Tumoren = entartete Gewebe

Die Diagnose „Krebs“ ist derzeit die mit dem größten Angstpotential in unserer Gesellschaft. Auf der einen Seite bestaunen wir die diagnostischen Fortschritte in der Medizin, auf der anderen Seite beobachten wir therapeutische Hilflosigkeit. In kaum einem anderen Gebiet klafft eine so große Lücke wie in der Onkologie.

 

Begriffsunterscheidungen:

Benigner Tumor

= Gurtartiger Tumor

= Geschwulst

Maligner Tumor

= Bösartiger Tumor

= Krebs

 

 

Jeder dritte Mensch stirbt am Krebs, bei fast jedem zweiten wird im Laufe des Lebens diagnostiziert. Gutartige Tumoren führen nur selten zum Tod. Die bange Frage lautet daher stets: „Ist er gut- oder bösartig?“

 

Unterscheide:

 

Benigne Tumoren

Maligne Tumoren

Wachstum

langsam

rasch

Kapsel

vorhanden

nicht vorhanden

Funktion des Gewebes

vorhanden

nicht vorhanden

Metastasen

nein

ja

Symptomatik

wenig Störungen

starke Störungen

Gefahr

gering

groß

Ausnahmen

Bei kritischer Lokalisation kann das Leben auch hier bedroht sein.

Das Wesen von Spontanheilung wird bis heute nicht verstanden, weshalb sie meist abgestritten wird.

 

 

Bedeutung und Ursachen

Jede Gesellschaft und jedes Geschlecht hat seine eigene Häufigkeitsverteilung bei den verschiedenen Tumoren. Die Lebensweise scheint eine große Rolle zu spielen, alleine ausschlaggebend ist sie aber nicht.

 

Männer in Mitteleuropa erkranken am häufigsten am Prostatakarzinom, gefolgt vom Lungenkrebs, und sterben dann auch meistens am Lungenkrebs. Frauen erkranken und sterben am häufigsten am Brustkrebs. An nächster Stelle steht bei beiden Männern und Frauen der Dickdarmkrebs. In Japan liegt der Magenkrebs an erster Stelle. Emigranten übernehmen im statistischen Mittel bald die Häufigkeitsverteilung des Landes, in das sie immigriert sind.

 

Zahlreiche Faktoren spielen eine Rolle. Bekannt sind Nikotin, Radioaktivität, aromatische Kohlenwasserstoffe (Benzpyren beim Grillen), Eiweiß-Stickstoffverbindungen (Nitrosamine), Asbest und Pharmaka. Jedoch sind auch Viren in der Diskussion, genetische Faktoren, Hormone (Pille) etc. Eine Kombination von Risikofaktoren ergibt meist ein erheblich höheres Risiko als die Summe der Einzelfaktoren. So ist Rauchen und „Pille“ ungefähr 10 mal riskanter als einer der beiden Faktoren für sich alleine genommen.

 

Metastasen

Maligne Tumoren neigen dazu, Metastasen zu bilden. Zellen lösen sich aus dem Tumorverband, wandern via Blut, Lymphe oder Wucherung in andere Gewebe und bilden dort Tochtergeschwülste, die meist gefährlicher sind als der Primärtumor. Das Maligne Melanom ist besonders gefürchtet.

 

Malignes Melanom = Schwarzer Hautkrebs

Melanozyten in der Haut sind die Ausgangszellen von diesem besonders aggressiv verlaufenden Krebs. Die Verfärbungen können anfangs leicht mit einem Muttermal verwechselt werden, haben aber als Unterscheidungskriterium bestimmte typische Merkmale, die beachtet werden sollten (ABCDE):

  • Asymmetrische Form
  • Begrenzung unscharf
  • Color = Pigmentierung ungleichmäßig, ggf. Satellitenknötchen
  • Durchmesser über 5 mm
  • Erhabenheit über 1 mm

Sind mehr als 3 Kriterien erfüllt, liegt ein begründeter Verdacht vor!

 

 

Das maligne Melanom hat in den letzten Jahren erheblich zugenommen. Man vermutet insbesondere vermehrtes Sonnenbaden (auch Solarien) und die Abnahme der Ozonschicht als Ursachen. Derzeit erkranken von 1 Million Einwohnern Mitteleuropas ca. 150 pro Jahr mit einer Verdoppelungsrate pro 10 Jahre!

 

Therapie:

Frühzeitige Entfernung des Primärtumors durch den Hautarzt. Das Melanom wird oftmals erst entdeckt, nachdem bereits Metastasen (zum Beispiel in der Lunge oder in der Leber) diagnostiziert wurden.

 

 

Tumormarker = Tumorantigene

Bei Verdacht auf einen Tumor oder im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung werden Hilfsmittel eingesetzt, um festzustellen, ob sich überhaupt ein Tumor im Körper befindet. Hierzu eignet sich die Blutsenkung. Liegt der erste Wert über 100 mm, ist erhöhte Aufmerksamkeit geboten, über 150 mm ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass ein Tumor vorliegt. Beides sind aber nur Anhaltswerte und sollten nicht dazu verleiten, die Diagnose „Krebs“ voreilig zu stellen!

 

Tumorzellen selbst produzieren Tumormarker. Sie können im Blut oder im Urin nachgewiesen werden. Jeder Mensch hat jederzeit geringe Mengen dieser Substanzen (Eiweiße, Zellreste, Enzyme); erst ein signifikanter Anstieg begründet einen Tumorverdacht.

 

Einige Tumormarker weisen auf spezifische Tumoren hin:

  • PSA = Prostataspezifisches Antigen (Prostata). Normal < 4ng/ml
  • CEA = Carcinoembryonales Antigen (Kolon, Bronchien, Mamma) Normal < 5 mg/l
  • AFP = Alphafetoprotein (Leber). Während der Schwangerschaft ist dieser Wert physiologischer Weise erhöht.

Rauchen und der Verzehr von in der Mikrowelle erhitzter Nahrung kann Tumormarker ansteigen lassen, ohne dass ein Tumor vorliegt.

 

Onkologie

Ziel dieses Spezialgebietes der Medizin ist die Erforschung und Therapie von Tumoren. Die klassische Krebstherapie ruht dabei auf im Wesentlichen auf drei Standbeinen:

  1. Stahl = operative Tumorentfernung mit dem Chirurgenmesser
  2. Strahl = Bestrahlung des Gewebes mit radioaktiven Strahlen, lokal begrenzt oder großflächig angewendet
  3. Chemie = Chemotherapie mit Zytostatika = „Zellwachstumshemmer“, also mit Medikamenten

sowie ggf.:

  • Hormonersatztherapie
  • Antihormone, z. B. Antiöstrogene wie Tamoxifin®
  • Immuntherapie mit Immunglobulinen

Alternative Heilmethoden:

  • Pflanzliche Heilmethoden, insbesondere mit Mistel = Viscum album, z. B. Iscador®
  • Hyperthermie = „Fiebertherapie“
  • Bewegungstherapie
  • Kunsttherapie wie Bewegung, Malen, Tanzen, Theater
  • Psychoonkologie
  • Fasten
  • Gesunde Ernährung
  • Spurenelemente wie Selentherapie, Vitamin C hoch dosiert etc.

 

 

Zur Misteltherapie:

Die Fa. Weleda vertreibt in der Schweiz und in Deutschland die folgenden Mistelpräparate unter dem Namen Iscador® (Auszug):

  • M = Mistel, die auf dem Apfelbaum wächst
  • P = Mistel, die auf der Kiefer wächst
  • Qu = Mistel, die auf der Eiche wächst
  • U = Mistel, die auf der Ulme wächst

in Kombination mit

  • Arg = Silber
  • Cu = Kupfer
  • Eg = Quecksilber

in Einzeldosen und Serienpackungen.

 

 

Ursachen:

Offen und für jeden selbst zu klären bleibt,

  • ob eine Tumorerkrankung die Folge einer anderen Krankheit oder eines zum Beispiel seelischen Konflikts sein könnte, der sich mit dem Messer nicht herausschneiden ließe, oder
  • ob Krebs ein in sich eigenständiges Krankheitsgeschehen darstellt.

Diese Frage zu klären ist der Erkrankte (oder besser: der mit der Diagnose „Krebs“ konfrontierte) meist überfordert und benötigt daher Hilfe.

 

Die Diagnose „Krebs“ kann selbst ein Trauma auslösen, welches dann durch die Therapie mit hindurch geschleppt wird und zum Therapiehindernis werden kann.

 

Umgekehrt kann die Diagnose aus einem eher dem Schicksal hingewandten Menschen einen Kämpfer machen, der plötzlich aufsteht und sagt „Nicht mit mir, nun werde ich gesund!“