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von Sebastian Bartning

 

Keine Power weil zu sauer

 


Auf die Dauer viel zu sauer raubt die Power“ wird der Volksmund eines Tages dichten. Und unser Gesundheitssystem kann ein Lied davon singen: 270 Euro werden pro Bundesbürger jeden Monat in Deutschland für Gesundheitskosten über die Krankenkassen ausgegeben, das ist weltweite Spitzenleitung! Tendenz steigend. Die privaten Ausgaben kommen noch dazu.

Gleichzeitig wächst der Anteil der ernährungsbedingten Krankheiten überproportional. Damit leider auch die Anzahl der Allergiker, denn 10% der Bevölkerung reagierten allergisch auf irgend etwas, bei Kindern sind es sogar schon traurige 50%. Ebenfalls wächst der Anteil an Zusatzstoffen in der Nahrung. Aromastoffe, Geschmacksverstärker und Mittel zur Maschinenverarbeitbarkeit werden immer mehr eingesetzt, ebenso gelangen Masthilfsmittel, Medikamentenreste und Hormone weitaus häufiger auf den Teller als erlaubt.


Säurelasten belasten
Parallel dazu wächst auch der Anteil an säurelastiger Nahrung, da der Zuckerverbrauch genauso zunimmt wie der von weißen Mehlen und tierischen Eiweißen, zu denen auch alle Milchprodukte zählen. Werden Sie über die Risiken derartiger Kost in den Medien informiert? Haben Sie noch einen Überblick, was Sie wirklich alles in Ihre Einkaufstüte haben, wenn Sie den Supermarkt verlassen?

Über die spektakulären neuen Krankheiten in fernen Ländern klären uns laut tösend Presse, Funk und Fernsehen auf, während das Übel auf Ihren eigenen Fußsohlen leise die Wohnung betritt und sorgfältig in den Kühlschrank eingeräumt wird. Bis hier noch unbedenklich, ändert sich die Situation beim Essen: dann gelangen der Chemiecocktail und die Säurefrachten in Ihren Körper, und dort ist das alles nur schwer wieder heraus zu holen. Die Einzelwirkungen dieser Substanzen sind weitgehend erforscht, bezüglich der Wechselwirkungen sind Sie selbst das Versuchslabor!

Die Medien schweigen auch darüber, dass säurelastige Nahrungsmittel meist gar nicht sauer schmecken: Erfrischungsgetränke enthalten viel Zucker, ebenso Cornflakes, Ketschup und praktisch alle Fertigwaren. Zucker raubt dem Körper Mineralien, und damit ist der Organismus nach dem Verzehr von Süßwaren mineralstoffärmer als vorher. Zuckerwaren werden uns mit dem Hinweis verkauft, sie würden Energie zuführen; das stimmt sogar, doch leider ist diese Energie rasch „verbrannt“ und reicht gerade dazu aus, neue Süßigkeiten einzukaufen. Folge: Übersäuerung des Bindegewebes, Entmineralisierung der Knochen, Gelenke und Zähne.



Woher kommen die Säuren?
Brot und Kuchen essen wir beinahe jeden Tag, ebenso Spagetti, Pizza, Knabberzeug. Leider alles aus weißem Mehl hergestellt und damit schon wieder ein Mineralstoffräuber. Schließlich sind alle tierischen Eiweiße echte Säurelieferanten. Bei der Fleischverdauung entsteht Schwefelsäure und Harnsäure, Salpetersäure beim Konsum aller Pökelwaren sowie durch das Salz im Käse. Chronischer Bewegungsmangel und Stress heben den Milchsäurepegel im Muskel an.

Genau umgekehrt verhält es sich mit einigen durchaus sauer schmeckenden Lebensmitteln: die sonnengereifte Zitrone unterstützt den Darm bei der Aufnahme der Mineralien, gleiches bewirkt lebendiges Sauerkraut und guter Essig. Und richtig gut wird es beim Verzehr von reichlich Obst und Gemüse. Doch das Gemüse ist heute oft, insbesondere in Kantinen, nur zur Beilage degradiert worden.

30% der Deutschen essen einmal am Tag in der Kantine. Der Kostendruck verführt den Kantinenbetreiber nicht gerade dazu, die Vielfalt an Inhaltsstoffen zu erhöhen, im Gegenteil: industriell vorgefertigte Halbwaren, teilweise mit verdächtig langer Haltbarkeit, werden billiger eingekauft, als wenn sie in der Kantinenküche zubereitet worden wären. Gleiches gilt für fast alle vorproduzierten Fertigmenüs sowie die praktischen fahrbaren Mittagstische.



Vorsicht: Kühlschrank
Ein kurzer Blick in den eigenen Kühlschrank macht also deutlich: die Säure siegt, wenn man sich modern ernährt: Fastfood, Chips und Fertignahrungsmittel sollen gar nicht sättigen, sondern neue Bedürfnisse schaffen: nach eben diesen Produkten. Der Körper wird nicht mit dem Nötigen beschenkt, sondern ausgeplündert. Die Folge ist: Hungergefühl. Und da die Aromastoffe von eben so gut geschmeckt haben, wünscht man sich den Dieb erneut herbei: Basenräuber, Mineralstoffräuber, Vitaminräuber ... als hätten wir noch nie davon gehört.



Man ist, was man isst
Wer kennt nicht das typische Schokoladenerlebnis: „Ist das erste Stück genommen, bald das letzte mit zerronnen“. Und schließlich lehrte es uns Ludwig Feuerbach schon: „Der Mensch ist, was er isst“. Wer Gesundes isst, wird oder bleibt auch gesund. Umgekehrt ist es leider genauso.

Auf diesem Wege wird dem Menschen mit Lebensmitteln, die ja eigentlich Vermittler von Lebenskräften sein sollen, keine Stärkung zugeführt, sondern die Lebenssäfte kommen zunehmend ins stocken. Säurefrachten werden im Bindegewebe zunächst zwischen-, später endgelagert. Immer neue „Rundablagen“ entstehen am Körper, zunächst versteckt, bald von jedem entdeckt.

Und ein Blick in die Umgebung zeigt: man ist nicht alleine: Ein Drittel der Deutschen sind übergewichtig, Tendenz steigend. Da man erkannt hat, dass Übergewicht den Krankenkassen schadet, will man jetzt auch Abnehm-Prämien aussetzen. Dass das Übergewicht jedoch nicht vom zu vielem Essen, sondern vom falschen Essen kommt, wird noch nicht so gerne ausgesprochen, denn damit könnten Absatzmärkte in Gefahr geraten.

Die BSE-Krise zeigte uns, dass es sich um eine Absatzkrise handelte, nicht um ein Gesundheitsrisiko, als man pflanzenfressenden Kühen Tiermehl gab. Anschließend musste das hoch subventionierte Fleisch seinerzeit mildtätig nach Nordkorea verschifft werden.

Säuren im Gewebe machen Schmerzen. Medikamente gegen Schmerzen sind meist Säurelieferanten (Azetylsalicylsäure) oder Säureausscheidungshemmer. Krankheiten, die durch Übersäuerung ausgelöst (nicht verursacht!) werden, lassen sich in den medizinischen Wörterbüchern nachlesen: Rheuma und Gicht, Herzinfarkt, Schlaganfall, Osteoporose, Arthritis und Arthrose, Grippe und Migräne, Geschwüre und Geschwülste. Die Liste ist unvollständig und sehr lang, gemeinsames Merkmal ist: Nicht die Säuren machen krank, sondern das Immunsystem wird durch Übersäuerung blockiert, den Körper wieder zu heilen. Viele Krankheiten könnte der Körper, uns ständig dienend, stumm ausheilen, wäre sein Immunsystem nicht schon von vorne herein bis an den Rand ausgelastet. Und die Power geht flöten.



Osteoporose muss nicht sein
Was macht der Körper, wenn ihm durch Säurelasten seine lebensnotwendigen Mineralien geraubt werden? Er greift auf seine Reserven zurück: die Knochen. Osteoporose wurde zur neuen Volksseuche unter den hochzivilisierten Menschen. Heilung bringen hier weder Calcium-Tabletten noch Milchwaren, sondern einzig und alleine gesunde, basenreiche Kost und viel Bewegung. Und wo das Gewebe schon zu sehr vollgestopft ist, müssen geeignete Massagen helfen, herauszuholen was mühsam eingelagert wurde. Der Organismus muss regelrecht entsäuert und entgiftet werden, damit der Stoffwechsel wieder funktionieren kann.

Daher gilt: Ist Ihnen Ihre Gesundheit etwas wert, werden Sie sich selbst darum kümmern müssen. Befreien Sie sich von allen unnötigen Belastungen. Ernähren Sie sich so gesund wir möglich. Essen Sie mehr Gemüse und Obst, reduzieren Sie Ihre Fleischmahlzeiten auf ein bis zweimal pro Woche. Beschränken Sie Ihren Milchkonsum oder stellen Sie ihn ganz ein. Basenpulver sind kein Heilmittel gegen Übersäuerung. Sie lösen kein Ernährungsproblem. Und wenn Sie die Möglichkeit dazu haben: gönnen Sie sich Massagen, die Ihr Bindegewebe von Übersäuerung befreit.



Was Sie tun können
Vorbeugen ist immer besser als heilen, doch wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist: Warten Sie nicht bis morgen. Fangen Sie gleich heute an! Kaufen und essen Sie nichts, wofür Werbung gemacht wird. Es könnte sein, dass der Hersteller weniger Ihre Gesundheit im Visier hatte als Ihr Portemonnaie.

Gönnen Sie sich biologisch angebaute Lebensmittel, denn die Mühen, die sich der Bauer damit gemacht hat, hat er sich für Sie gemacht. Erinnern Sie sich stets daran: „Kranke Nahrung kann nicht gesund machen oder die Gesundheit erhalten. Nur gesunde Kost macht gesund!“

Informieren Sie sich über die Möglichkeiten basenreicher Kost. Besuchen Sie Informationsvorträge, um sich über den Säure-Basen-Haushalt selber zu informieren. Wünschen Sie sich professionelle Hilfe oder eine intensive Entsäuerung Ihres Bindegewebes, dann gönnen Sie sich eine Azidosekur. Sie wird Ihrer Gesundheit zuträglich sein!


Sebastian Bartning

Heilpraktiker