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von Sebastian Bartning

 

Lieber lustig als sauer!

 

Der Säure-Basen-Haushalt ist zentral für einen gesunden Stoffwechsel

"Sie sind aber sauer!" - "Aua! Ich esse doch gar nichts Saures!" Mit diesen Worten erlebt der Patient zum ersten Mal die Säuren in seinem Bindegewebe, wenn ihm mit Hilfe der Hautfalte seine Säuren diagnostiziert werden. "2. bis 3. Grades haben Sie im Rücken, in den Oberarmen 3. Grades. Das ist nicht wenig, lässt sich aber mit basenüberschüssige Kost und Azidosemassagen gut beseitigen."

Die Überraschung ist nicht unberechtigt, denn mit "Säuren" verbinden wir zunächst natürlich die Geschmacksempfindung, die wir von Zitronen, sauren Gurken und Bismarckheringen her kennen. "Alle diese Dinge esse ich aber gar nicht, wieso habe ich dann Säuren in meinem Rücken?" kommt daher die berechtigte Frage des Patienten.

Säuren sind nicht gleich Säuren
Säurelieferanten sind nicht die sauer schmeckenden Lebensmittel wie die oben genannten oder auch Pampelmusen und Obstessig, sondern ganz andere Dinge. Fleisch und alle anderen tierischen Eiweiße sind Säurelieferanten, denn es wird Harnsäure freigesetzt, wenn sie im Darm verstoffwechselt werden. Sehr viel körperliche Bewegung, insbesondere unter Stress, erzeugt über den Muskelstoffwechsel Milchsäure, wie man manchmal sogar in Form von Muskelkater spüren kann, Süßigkeiten erzeugen Essigsäure. "Ja, Fleisch und Süßes esse ich schon öfter mal. Aber das kann doch nicht sauer machen! Das hat mir ja noch niemand bisher gesagt."

"Ja sehen Sie, und gerade bei den Süßwaren verbirgt sich eine weitere Tücke. Der Zucker darin bildet nicht nur Säuren, sondern raubt dem Körper auch noch in gehörigem Maße Mineralien. Können Sie sich noch daran erinnern, wie man früher sagte, ‚Zucker sei ein Vitamin B- und Mineralienräuber'? Fast alle haben das vergessen, aber jeder weiß, dass Zucker ungesund ist. Und jeder isst ihn, täglich, und obendrein wissen wir oft gar nicht, wo er überall drin ist. So besteht z. B. Ketschup zu 30% aus Zucker. Und in fast allen Fertiggerichten ist Zucker enthalten."

Alle Säuren, die der Körper nicht sofort wieder ausscheiden kann, werden im Bindegewebe zwischengespeichert. Dies ist eine wunderbare Einrichtung der Natur, denn keinen Tag würden wir überstehen, wenn es diese Depots nicht gäbe. Für diesen Zweck ist das Bindegewebe wie geschaffen, insbesondere das Unterhautbindegewebe.