Infektionslehre und InfKht

 


Ausgewählte Infektionskrankheiten

Mikroorganismen

  • Bakterien , Prokaryonten
  • Viren , RNA oder DNA-Träger
  • Pilze , Sporen
  • Protozoen , Einzellige
  • Parasiten , Vielzellige
  • Prionen , nukleinsäurefreie Proteine

 

 

Impfungen

Unterscheide

  • Aktivimpfung (= Schutzimpfung) mit abgeschwächten Erregern
  • Passivimpfung mit Antikörpern

 

Bei der Aktivimpfung wird das Immunsystem mit Krankheitserregern „aktiv“ konfrontiert, ohne daran richtig zu erkranken, da diese abgeschwächt sind. Darauf hin produziert der Körper selbst Antikörper gegen diese Krankheit, welche im Ansteckungsfall einen Ausbruch der Infektion verhindern sollen.

 

Die Passivimpfung wird in der Regel im Notfall angewendet.

  • Wenn eine Schwangere noch nie Röteln gehabt hatte, und verhindert werden soll, dass sie in der Schwangerschaft an Röteln erkrankt und dadurch ihr werdendes Kind schädigt, bekommt sie Antikörper gespritzt, um dem Immunsystem vorübergehend quasi leihweise Abwehrkraft zur Verfügung zu stellen.

 

  • Eine gleichzeitige Aktiv- und Passivimpfung (wie es z. B. mit Tetanusimpfstoffen manchmal geschieht) ergibt keinen Sinn.

 

 

Tetanus = Wundstarrkrampf

Erreger:

  • Clostridium tetani, eines der gefährlichsten Bakterien überhaupt, da diese ein extrem starkes Nervengift ausscheiden.

 

Infektionen erfolgen durch offene Wunden, wenn diese mit verschmutzter Erde in Kontakt kommen, in der sich bereits Clostridium tetani befindet. Das ist der Fall, wenn Hunde oder Katzen als Zwischenwirte die Erde mit diesen Erregern über ihren Kot verunreinigt haben.

 

Therapie:

  • Die Krankheit ist so gut wie unbehandelbar, der Infizierte erlebt bei vollem Bewusstsein schrecklichste Krämpfe erst im Kieferbereich, später am ganzen Rumpf (Wundstarrkrampf) und verzerrt in typischer Weise sein Gesicht „teuflisch“ (= Risus sardonicus). In den meisten Fällen endet sie mit dem Tod.
  • Das ist der Grund, warum prophylaktisch relativ rasch geimpft wird. Nach begründetem Verdacht kann die Eintrittspforte auch chirurgisch ausgeräumt werden.

 

Hepatitis = Leberentzündung, Gelbsucht

Unterscheide zwischen

  • Nicht-infektiöser Hepatitis
  • Infektiöser Hepatitis

 

Beachte:

  • Die Gelbsucht (Ikterus) kann eine Folge der Hepatitis sein, oft wird an ihr die Krankheit erkannt. Aber sie ist nicht das selbe, sondern nur ein Symptom. Jede Form der Hepatitis kann mit einem Ikterus einhergehen, muss es aber nicht. Da die Gelbsucht auch viele andere Ursachen haben kann, spricht man gerne bei durch Viren ausgelöster Hepatitis von „Infektiöser Gelbsucht“.

 

Die nicht-infektiöse Hepatitis wird im Wesentlichen durch Alkohol und durch Medikamente verursacht. Eine andauernde Schädigung der Leber durch Überforderung ihres Metabolismus kann zur Entzündung, später auch zum Untergang des Organs führen (Leberzirrhose).

 

Erreger der infektiösen Hepatitis:

  • Die meisten Formen der Hepatitis werden durch Viren verursacht. Neben einigen in unseren Ländern seltenen Erregern (Zytomegalie-Virus, Gelbfieber-Virus und anderen) wurden die Viren nach und nach mit Buchstaben gekennzeichnet, so gibt es mittlerweile die Hepatitis A, B, C, D, E, F, G, X (letztere = non A bis G). Seit vielen Jahren wurden nun keine weiteren Erreger mehr gefunden.

 

 

Therapie:

Die wichtigeste Therapie der Hepatitis besteht darin, dem Organismus Zeit zu geben, die Krankheit in Ruhe ausheilen zu lassen. Impfungen sind teilweise sehr teuer und belastend. Ihre Anwendung sollte gründlich abgewogen werden.

 

Malaria = Wechselfieber

Herkunft des Namens:

Wörtlich bedeutet Malaria = mala aria = schlechte Luft, da die Kolonialherren in den tropischen Wäldern meinten, ihre Fieberschübe kämen von der schlechten Luft der Sümpfe. Der deutsche Name Wechselfieber kennzeichnet das Leitsymptom.

 

 

Bedeutung und Erreger:

  • Die Malaria wird durch Plasmodien (= Protozoen, tierische Einzeller) ausgelöst, welche durch die tropische Stechmücke Anopheles übertragen wird. Da die Steckmücke als Zwischenwirt zwingend erforderlich ist, wird versucht, die Lebensräume dieser Steckmücken (z. B. Sümpfe) zu vernichten oder zu vergiften, ein nicht durchführbares Unterfangen.
  • Jährlich erkranken 100 Millionen Menschen an Malaria, derzeit sterben 2 Millionen per anno daran, Tendenz zunehmend.
  • Heute tritt die sogenannte Airport-Malaria häufiger auf, da Stechmücken mit Flugzeugen rund um den Globus mitreisen und auch Menschen infizieren, die in der Nähe eines internationalen Flughafens wohnen oder arbeiten.

 

 

Übertragung und Symptome:

  • Der Übertragungsweg von Plasmodien ist ausgesprochen filigran. Die Anopheles holt sich den Erreger bei einem infiziertem Menschen via Stich ab, die Plasmodien machen einen komplizierten Paarungs- und Entwicklungsprozess im Darm der Mücke durch, um anschließend über ihren Speichel in das Blut des nächsten Menschen zu gelangen. Weitere Umwandlungsprozesse finden in der Leber und den roten Blutkörperchen des Infizierten statt, die zur Zerstörung des Gewebes führen.
  • Je nach Erreger kommt es neben weiteren dramatischen Reaktionen zu den typischen hohen rhythmischen Fiberschüben: Malaria tertiana (3 Tages-Wechselfieber) und Malaria quartana (4 Tages-Wechselfieber). Bei der Malaria tropica sind die Fieberschübe unregelmäßig und besonders heftig. Die Malaria tropica endet meistens letal, da der Organismus den Fieberschüben nicht stand hält.

 

 

Therapie und Prophylaxe:

  • Prophylaktisch werden verschiedene, meist leberbelastende Medikamente empfohlen, die den Stoffwechsel von den Plasmodien stören sollen, jedoch weltweit zu bedrohlichen Resistenzen geführt haben. So rät man heute von der Prophylaxe immer mehr ab und therapiert blind drauf los, wenn ungeklärtes Fieber mit Schüttelfrost bei oder nach Tropenreisen auftreten sollte.
  • Beifuß als mittlerweile auch von der WHO empfohlenes Alternativmittel
  • Stachelmohn bei milderen Krankheitsverläufen oder als Primärtherapie.